Hallo liebe ONIC-Community, ich bin Stephan Loth, Inhaber von zwei Augenoptikergeschäften in der Münchner Innenstadt (LOTHUS optic). Adrian hat mich gebeten, meine Erfahrungen bezüglich unserer Hausmarke „Eyesbach“ mit Euch zu teilen. Das tue ich sehr gerne! Ich mag es sehr, mich mit Kollegen auszutauschen und Ideen zu teilen. Insbesondere in dieser Zeit, in der viele Veränderungen in unserer Branche stattfinden, ist es wichtig, mögliche Erfolgswege der Differenzierung an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. Vielleicht lässt sich ja der ein oder andere von unserem Ansatz inspirieren und macht daraus seinen Eigenen.
Mit meiner eigenen Marke bin ich unabhängiger von Brands
Ich bin seit 14 Jahren selbstständig und habe mich recht früh dazu entschieden ein eigenes Label zu erstellen, das nur bei mir erhältlich ist. Mein Ziel war es, eigene Ideen umsetzen zu können und damit eine gewisse Exklusivität zu erzeugen. Darüber hinaus hat mich schon immer gestört, dass Marken oft vergessen, in ihren Verkaufspreisempfehlungen unsere Arbeit mit ein zu kalkulieren. Mindestabnahmemengen steigen jedes Jahr, Mieten werden teurer, gute Mitarbeiter zu finden immer kostenintensiver. Da wird es bei diesen Preisempfehlungen schwierig, unser Qualitätsversprechen an den Kunden zu halten. Meine eigene Marke bietet mir deutliche Vorteile darin, den Verkaufspreis entsprechend meines Aufwands und meiner Leistungen freier zu kalkulieren.
Ich habe übrigens auch die Erfahrung gemacht, dass es selten vorkommt, das Endverbraucher nach einer bestimmten Marke fragen. Adrian erzählte mir, dass sein Team bei einer Befragung von Brillenträgern nach der Marke Ihrer Brille feststellte, dass die Mehrheit hier den Namen des Optikers nannte. Das kann ich mir sehr gut vorstellen und deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Warum sollen wir denn nur fremde Marken einkaufen, wenn wir selber eine sind?
Ich wollte einen neutralen Markennamen, der gleichzeitig einen regionalen Bezug hat
Wir werden oft gefragt, wie wir auf den Namen unserer Marke gekommen sind. Für uns war sehr früh klar, dass die Marke nicht so heißen soll wie der Laden. Ich wollte einen neutralen Markennamen, der aber gleichzeitig eine Verbindung zu München hat. Dabei hatten wir die Idee, einfach unsere Kunden zu fragen. Wir sind recht aktiv in den Sozialen Medien und haben ganz einfach über Facebook ein kleines Gewinnspiel veranstaltet und der besten Idee eine Sonnenbrille angeboten. Die Rückmeldungen waren vielfältig und teilweise sehr lustig. Mit unseren Mitarbeitern haben wir uns dann für den Vorschlag „Eyesbach“ entschieden. Ein Wortspiel aus dem englischen Begriff für Auge und eine Abzweigung des Münchner Flusses Isar, in München auch Eisbach genannt, hauptsächlich bekannt für das Surfen mitten in der Stadt.
Wir achten sehr auf die Qualität unseres Private Labels
Ich freue mich auch, dass meine Kolleginnen und Kollegen in den Läden voll hinter der Marke stehen. Das Hauptverkaufsargument ist immer, dass es unsere Marke nur exklusiv bei uns gibt – nirgendwo anders! Und das funktioniert bei unserer Kundschaft sehr gut. Natürlich achten wir auch sehr auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität. Mittlerweile gehört unsere Hausmarke zu den Top 3 der erfolgreichsten Linien in meinen Läden. Darauf sind wir sehr stolz.
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass unabhängige Optiker auch weiterhin stark im Markt vertreten bleiben. Ich freue mich auf den weiteren Austausch und bin jederzeit über Facebook oder andere Kanäle erreichbar.
Liebe Grüße euer Kollege
Stephan Loth
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